1.Tag – 22.11.23 – Hanoi

Nach einem Nonstop Flug von Frankfurt, landeten wir 12 Std später um 8 Uhr in Hanoi und wurden von unserem Guide am Flughafen abgeholt. Da unsere Hotelzimmer noch nicht bezugsfertig waren, begannen wir unsere Vietnam-Rundreise mit einer Stadtbesichtigung und besuch des Völkerkundemuseums, welches uns die unterschiedlichen Völker Vietnams mit zahlreichen Kunsterzeugnissen näherbrachte. Während eines Rundgangs durch das Museum erfuhren wir mehr über die Minderheiten in Vietnam und sahen u. a. Beispiele traditioneller Kleidung. Außerhalb des Museumsgeländes konnten wir eine Rekonstruktion von traditionellen Langhäusern, Friedhöfen und anderen Gebäuden der Völkerstämme bewundern.

Das erste Highlight war danach der Besuch der „Train Street“. Hier fährt zwei Mal am Tag der Zug durch eine enge Gasse, Anwohner stellen Essensstände auf und arrangieren besonders geeignete Plätze zum Fotografieren. Manche Restaurants stellen in der „zugfreien“ Zeit sogar Tische direkt auf die Schienen – um sie dann beim Herannahen eines Zuges schnell wegzuräumen. Nachdem wir ein Bier getrunken hatten, kam auch schon die Durchsage über Lautsprecher, dass gleich ein Zug kommt. Sofort wurde alles weggeräumt und der Zug fuhr ganz dicht an uns vorbei. Innerlich habe ich mein erstes To-Do abgehakt.

Danach fuhren wir in unser Stadt-Hotel, dem Nesta Hanoi. Nach einer Stunde (duschen und umziehen) ging es weiter zu Fuße zur Altstadt, dem traditionellem Viertel „36 Straßen“.

Ein Stadtgebiet, das mit seinen schmalen Gassen und Geschäftshäusern fasziniert. Die meisten Straßen sind nach dem Handwerk oder den Waren benannt, die hier ursprünglich verkauft wurden, zum Beispiel Stoffe, Handwerk oder Medizin.

Weiter ging es zum sagenumwobenen Hoan Kiem See, der eine kleine Insel beherbergt, auf der eine Schildkrötenpagode steht.

Der nächste Höhepunkt war dann der Besuch eines Wasserpuppentheaters. Auf dem Rückweg zum Hotel sahen wir noch die „verkleinerte“ Notre Dame namens St. Joseph's Cathedral.

Völlig übermüdet waren wir froh, endlich wieder im Hotel zu sein und den Schlaf nachzuholen, der den meisten während des Fluges gefehlt hat.

2. Tag - 23.11.23 - Hanoi - Ha Long

Am nächsten Morgen ging es früh los, raus aus Hanoi zur Rush Hour mit den unzähligen lauten und qualmenden Mopeds, fuhren wir nach Ha Long. Wir genossen während der Fahrt die wunderschöne Gegend und die am Roten Fluss-Delta gelegenen Reisfelder. Auch fiel uns die besondere Fahrweise der Vietnamesen auf; sie fahren auf der richtigen Seite, wie wir, haben das Lenkrad auf der linken Seite, wie wir, ABER auf einer Zweispurigen Straße wird links gefahren und rechts überholt ... Oha. 

Die Stadt Ha Long stellten wir uns nicht so groß, modern vor, eher klein und romantisch, so kann man sich irren.

Die Ha Long Bucht fasziniert mit ihren über 2000 Inseln und den oft in Nebel verhüllten und zerklüfteten Kalksteinfelsen.

Nach Ankunft am Hafen stiegen wir in ein größeres Beiboot ein, welches uns zu unserer Dschunke (da hatten wir auch eine kleinere Vorstellung) brachte, die wir nach einer halben Stunde Fahrt erreichten. Wir bekamen eine von 20 Kabinen zugewiesen und wurden dann im Speisesaal von der Besatzung höflich begrüßt. Während des Mittagessens fuhr die Dschunke los in Richtung der „Light and Dark Water Cave“, welche wir dann anschließend mit dem Beiboot ansteuerten. D.h. wir legten auf See an einem künstlichen Steg an, um dann entweder in Kajaks zum selbst paddeln oder kleineren traditionellen Bambusbooten, dem Sampan, mit Bootsführer zu steigen. Wir entschieden uns für das Sampan, so konnte ich ungehindert fotografieren. Nach kurzer Fahrt mit dem Sampan erreichten wir die Höhle, welche ca. 100 m lang und 2,5 hoch war, leicht durchquerten wir diese mit Stalaktiten durchzogene Höhle und erreichten dann eine schöne Lagune, die nur wieder durch diese kleine Höhle zu verlassen war. Danach ging es wieder zum Bootssteg und unserem Beiboot.

Zurück an Bord ging es erst mal in den Pool bzw. Whirlpool. Später gab es eine Kochvorführung, hier konnten wir sehen und aktiv mitwirken, wie Frühlingsrollen gefüllt, gerollt und frittiert wurden.

Nach dem Abendessen saßen die meisten Gäste oben an Deck bei leckeren Getränken. Unten im Speisesaal nahmen zwei Französinnen die Gelegenheit wahr, bei Karaoke und viel Alkohol, die Schiffsbesatzung mit undefinierten Songs zu unterhalten. Ein leichtes Grinsen bei den Gästen oben an Deck, wenn es um das erraten der grausig vorgetragenen Lieder ging.

Bei sanftem schaukeln ging dieser Tag zu Ende.

3. Tag - 24.11.23 - Ha Long - Hanoi - Hue

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Beiboot zur Hang Quan Y Höhle, die im Vietnamkrieg als geheimes und bombensicheres Krankenhaus genutzt wurde.

Danach fuhr das Beiboot zurück zur Dschunke und nach Ankunft in Ha Long war dann Ausschiffung. 

Es ging nun wieder mit dem Bus zurück nach Hanoi und da direkt zum Flughafen.

Nach 80 Minuten Flug landeten wir in Hue und auf dem Weg zu unserem Hotel, dem Cherish Hotel Hue, gingen wir in ein tolles Restaurant essen und bekamen anschließend unseren ersten Reisschnaps.

Im Hotel hatten wir ein schönes Zimmer im 11. Stock, von dort aus gab es einen schönen Ausblick auf Hue. 

4. Tag - 25.11.23 - Hue - Hoi An

Nach dem Frühstück war aus-checken und danach fuhren wir direkt zur Kaiserstadt, die 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Stadt innerhalb der Festung wurde im frühen 19. Jahrhundert errichtet und der verbotenen Stadt in Peking nachempfunden. Die ursprünglichen Mauern erstreckten sich über 10 km und wurden von einem tiefen Burggraben umgeben. Die meisten Gebäude wurden leider während des Vietnamkrieges zerstört, dennoch ermöglichen die verbleibenden Monumente einen interessanten Einblick in das Leben der Nguyen-Dynastie am Hofe.

Danach fuhren wir am „Parfümfluss“ Huong Giang entlang zur Thiem-Mu-Pagode. Diese war in den 1960er Jahren Ausgangspunkt der Ant-Regierungs-Proteste. Der 21 m hohe Phước Duyên-Turm, 1844 nachträglich erbaut, erinnert an die fünf Manushi-Buddhas, die der Mahayana-Tradition zufolge bislang erschienen sind. Hinter der hohen Mauer erstreckt sich die Klosteranlage mit mehreren Hallen und einem Garten mit Bonsaibäumchen. Das Kloster besitzt außerdem noch eine eher etwas ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, einen alten Austin, ein kleines Auto, das auf der Anlage in einer Garage steht. An der Windschutzscheibe dieses Austins befindet sich ein Foto, das 1963 um die ganze Welt ging und für Entsetzen sorgte. Das Foto zeigt die Selbstverbrennung des Mönches Thích Quảng Đức am 11. Juni 1963 aus Protest gegen die Buddhistenverfolgung und Unterdrückung durch den katholischen Diktator Ngô Đình Diệm. In dem besagten Auto ließ sich der Mönch zu einer Straßenkreuzung in Saigon fahren, mit Benzin übergießen und anzünden. Das Foto erregte auch in den USA großes Aufsehen. Fünf Monate später ließ die USA den Diktator Diem fallen.

Zurück nach Hue ging es mit einem größeren „Drachenboot“, was aber mehr einer Verkaufsveranstaltung glich. Je mehr an Souvenirs, Tüchern usw. verkauft wurden, desto schneller wurde das Boot schließlich. In Hue stiegen wir wieder um und fuhren zu einem kleinen Restaurant zum Essen. Hier kochte noch die Mama selbst, wir hatten einen freien Blick in die Küche. Zur Verabschiedung gab es noch Reisschnaps, oder zwei, oder drei.

Nun fuhren wir weiter Richtung Zentralvietnam, es fing an zu regnen, daher konnten wir kaum die Landschaft genießen. Es ging über Gebirgsstraßen weiter über den Hai-Van-Pass vorbei an Danang nach Hoi An. Der Gebirgspass bildet die natürliche Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam.

Da es nun wirklich wie aus Kübeln schüttete, sind wir, nachdem wir unser nächstes Hotel, das La Cham Hoi An, erreicht hatten, zur Massage gefahren. Auf dem Weg zum Massage-Studio bemerkten wir schon die Schönheit dieser Stadt. Im Studio gab es eine wohltuende 60 min Massage ¼ des Preises, welchen wir in Deutschland bezahlen würden. Nach Abschluss der Massage gab es das Angebot, wenn wir am nächsten Tag noch einmal kommen würden, dann 10 Minuten Bonus … da überlegten wir nicht lange. 

Zurück im Hotel, gingen wir nicht weit davon lecker essen und schliefen dann entspannt im Hotelbett ein.

5. Tag - 26.11.23 - Hoi An

Dieser Tag war ganz der Schönheit von Hoi An gewidmet. Im Laufe des Tages hörte es komplett auf zu regnen.

Die Stadt ist vor allem durch ihre vielen Lampions bekannt. Überall gibt es Lampion-Werkstätte, auch wir besuchten eine davon und durften direkt ein Lampion zusammenbauen und mit Stoff bekleben.

Der besondere Zauber von Hoi An ließ sich dann bei einem ausgiebigen Stadtrundgang entdecken, denn die französischen Kolonialvillen verbinden sich mit schmalen Gässchen, chinesischen Teakhäusern und Tempeln und der bunte Markt rundet den exotischen Eindruck von Hoi An ab. Die reizvolle Stadt wirkt ein wenig wie ein gestaltetes Freiluftmuseum, denn im Vietnamkrieg wurde die Stadt von den Amerikanern nicht dem Erdboden gleich gemacht, da sich die Partisanen nicht in ihr, sondern u.a. in Danang verschanzt hatten.

Das moderne Leben sorgt für einen ganz besonderen Charme in Hoi An und prägt die Atmosphäre der alten Handelsstadt zusätzlich. Sehr eindrucksvoll ist beispielsweise der Hoi Quasn Trieu Chau, ein chinesischer Tempel, welcher aus dem Jahr 1776 stammt und wirklich herrliche Holzschnitzereien besitzt. Außerdem ist der im Jahre 1653 entstandene Tempel Quan Cong einen Besuch wert, da das bunt verzierte und sehr markante Eingangstor ein besonderes Highlight darstellt. Der älteste Tempel der Stadt ist jedoch die im Jahr 1454 errichtete mehrstöckige Chuc Tanh Pagode. Die vielen chinesischen Tempel finden ihren Ursprung auch im 16. Jahrhundert, als zahlreiche Chinesen als Kaufleute nach Hoi An kamen und auch heute noch in Hoi An leben und ihre Götter in den Tempeln verehren. Neben den wunderschönen chinesischen Tempeln sind die Kaufmannshäuser in Hoi An eine besondere Attraktion für Besucher der Stadt, denn diese können teilweise auch von innen besichtigt werden. Im Haus der Familie Tan Ky können Sie beispielsweise mehr über die Wohnkultur im 19. Jahrhundert erfahren und sehen bei einem Besuch geschnitzte Säulen und eine besonders schöne Holzdecke – Zeichen für den großen Wohlstand der Kaufmannsfamilien. Zusätzlich zu den Kaufmannshäusern sind auch die Versammlungshäuser in Hoi An prächtig anzusehen und zeugen vom einstigen Einfluss der Stadt. Im Jahre 1763 wurde die Japanische Brücke errichtet, die das chinesische mit dem japanischen Viertel verbindet und die eine besonders eindrucksvolle Tempelbrücke darstellt. Stolze 18 Meter lang ist die berühmte überdachte Tempelbrücke, die das heutige Wahrzeichen von Hoi An repräsentiert. Leider wird sie zurzeit renoviert, so dass wir ihr Vollkommenheit nur erahnen konnten.

Am Nachmittag war dann Massage 2.0 angesagt, dieses Mal mit 70 min. Als wir aus dem Studio gingen, fehlten Inges Flip-Flops. Die eigenen Schuhe werden immer vor dem Studiobesuch am Eingang ausgezogen und man bekommt Studioeigene Schlappen an.  Da nun Inges 2 € teure Flip-Flops aus Thailand nicht mehr da waren, lief sie barfuß. Gegen Abend liefen wir dann vom Hotel wieder in die Altstadt, was nur wenige Minuten Fußweg war. Hier war nun die Faszination dieser Stadt noch größer, da nun die vielen Lampions zur Geltung kamen. Leider wurde es auch immer voller, da sich viele Touristen am Wasser aufhielten und auch viele davon in Booten fuhren, um mit einem Licht, einer Kerze oder auch Lampion den Nachthimmel zu erhellen. Zum fotografieren wunderschön, aber für uns danach zu voll. Wir liefen zum Hotel zurück, ging wieder lecker essen, kauften uns ein paar Biere im Laden neben dem Hotel, setzten uns auf den Balkon und ließen den Tag mit Blick auf das nächtliche Hoi An ausklingen.

6. Tag - 27.11.23 - Hoi An - Danang - Siem Reap

Leider mussten wir nun Hoi an wieder verlassen, fuhren zum Flughafen von Danang mit Flug nach Siem Reap in Kambodscha. Nachdem wir unsere Koffer beim Check-in abgegeben hatten, unsere Tickerts bekommen hatten, ging es durch die Passkontrolle, den Zoll und die Sicherheitskontrolle. Eine Stunde vor Boarding wurden wir aufgerufen, dass wir noch einmal zur Ticketausgabe kommen sollten. Keine Ahnung warum, eilten wir wieder zurück und sollten dort dann erklären, was besonders in unserem bzw Inges Koffer sei, denn beim röntgen wurde etwas bemerkt. Inge wusste sofort, dass e sich um ihr I-Pad handeln musste. „Aha – ok“ meinte der Beamte und begleitet uns wieder durch den Zoll zurück zur Sicherheitskontrolle, ohne noch einmal den Koffer öffnen zu lassen. Nach dem wir auch zum zweiten Mal die Sicherheitskontrolle passiert hatten, kamen wir direkt zum Boarding ans Gate.

Nach 70 Min landeten wir in Siem Reap und machten uns auf eine lange Visakontrolle gefasst, welche wir schon bei unserem ersten Besuch 2017 erlebt hatten. Aber dieses Mal ging alles schneller, der Flughafen war ein anderer als 2017, dieser neue wurde erst eine Woche vor unserer Ankunft eröffnet, auch die Visakontrolle ging nun zügiger, angeblich hat sich der Verkehrsminister dafür eingesetzt.

Unser neuer Guide holte uns am Ausgang ab, wir sollten seine 3. Führung durch Angkor sein, seit er die Zulassung als Guide erhalten hatte, was sich später leider als wahr erwies.

Da es schon Abend war, fuhren wir vorher erst noch in ein etwas größeres Restaurant zum Essen.

Unser Zimmer für 3 Nächte in Siem Reap bezogen wir dann später im Tara Angkor Hotel. Dort genehmigten wir uns noch einen Cocktail und einige Biere, eher wir ins Bett fielen. 

7. Tag - 28.11.23 - Siem Reap - Angkor - Siem Reap

Wieder zurück in Angkor, nach 2017 besuchen wir nun diese faszinierende Tempelanlage aus dem 9. Jahrh. zum zweiten Mal. Seit 1992 zählt sie zum Weltkulturerbe.

Wir begann früh morgens, die umliegenden Tempel dieser gewaltigen Anlage zu besuchen: Angkor Thom, Bayon, Baphuon, die Elefantenterrassen und natürlich den aus den Lara Croft bekannten Film "Tomb Raider", naturbelassenen Tempel Ta-Prohm.

Auf dem Weg zurück zu unserem Hotel meinte unser Guide, es wäre wenig sinnvoll, am Abend in die Stadt zu fahren, da aktuell das Lichterfest gefeiert wurde und daher sehr viele Einheimische sich in Siem Reap aufhalten würden, um dort zu feiern. Dass es voll war, hatten wir auch schon während unseres ersten Tags bei den Angkor Tempeln bemerkt. Wir sahen viele Menschen in traditioneller Kleidung und viele Fotoshootings.

Aber nun ging es erst einmal in den Hoteleigenen Pool, das hatten wir uns redlich verdient.

 Da wir um Umfeld des Hotels aber keine Restaurants fanden, die uns zusagten, die meisten waren leergefutterte Buffett-Restaurants, entschieden wir uns gegen den Rat unseres Guides, ein Tuk-Tuk zu nehmen und uns zur Pub-Street fahren zu lassen, die wir schon bei unserem ersten Siem Reap Besuch entdeckt hatten. Es war laut, es war voll, das Bier preiswert und das Essen klasse. Beim Bezahlen merkten wir, dass lieber US-Dollar statt der einheimische Riel genommen wird. Zum Glück hatten wir bei Einreise keine Riel umgetauscht.

Zur abgesprochenen Zeit kam unser Tuk-Tuk Fahrer wieder zum Treffpunkt und holte uns zur Rückfahrt ab.

So ging unser erster Tag in Siem Reap zu Ende.

8. Tag - 29.11.23 - Siem Reap - Angkor - Siem Reap

Wieder sehr früh auf den Beinen, ging es nun zum Haupttempel, dem Angkor Wat. Umgeben von einem mächtigen Wassergraben, die jeweils 170 – 190 Meter breit waren und das Hauptgelände umflossen. Auf die Frage an den Guide, warum dieser künstliche Wassergraben auch noch eckig ist und das Gelände fließt, meinte er, es wäre wegen der Bausubstanz. Aha. Seit unserem ersten Besuch 2017 wissen wir, dass der Wassergraben den Ur-Ozean darstellen sollte und die Tempelanlage von Angkor Wat selbst das symbolische Zentrum im Universum darstelle. Selbst Terra-X und Wikipedia wissen das 😉

Zurück zu Angkor Wat, dieses Bauwerk kann man nicht auf die Schnelle besichtigen, das dauert schon einige Zeit. In der Mitte des Haupttempels saß ein Mönch, dort holten wir uns ein gesegnetes Sai Sin Armband ab. Danach musste ich mir erst einmal meine Brille putzen, denn der Mönch hat es bei der Segnung und dem heiligen Wasser sehr gut mit mir gemeint.

Auf dem Weg zum Banteay Srei besuchten wir noch einen Palmzucker Hersteller, hier wurde uns gezeigt, wie aufwendig und mühevoll die Produktion dieses „Naturzuckers“ ist.

Der Banteay Srei ist für mich, nach dem naturbelassenen Ta-Prohm, einer meiner Lieblingstempel in Angkor.

Dieser im 10. Jahrh. gebaute Tempel, zählt wegen seiner aufwendigen Reliefarbeiten zu den Juwelen der gesamten Anlage. Sein Baustil ist sehr hinduistisch und könnte auch direkt in Indien stehen. Bei tiefstehender Sonne kommen seine Rot-Gelben Farbschattierungen des Laterit besonders zum Vorschein.

Zurück im Hotel und kurzem Poolbesuch, fuhren wir wieder in die Stadt. Vor dem Essen in der Pub-Street gingen wir noch etwas shoppen, es war unser letzter Tag in Siem Reap bzw. Kambodscha.

Nachdem wir unser Essen bezahlen wollten und wir u.a. einen 5-Dollar-Schein hinlegten, wurde dieser nach gründlicher Begutachtung als „Falschgeld“ abgelehnt. Ein anderer Schein wurde zum Glück genommen.  Wir hatten abends noch im Hotel Euro in Dollar getauscht und definitiv diesen Schein vom Hotel bekommen. 

Wir wollten das Problem am nächsten Morgen mit dem Guide besprechen und gingen erst einmal müde ins Bett.

9. Tag - 30.11.23 - Siem Reap - Phnom Penh

Eine lange Fahrt von Siem Reap nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha stand uns bevor. Vor der Abfahrt informierten wir noch unseren Guide wegen dem „Falschgeld“-Vorfall am letzten Abend. Er sagte uns, dass wir einen nagelneuen 5-Dollar-Schein hätten, welcher wohl noch nicht im Alltag der Kambodschaner angekommen wäre. Was wohl stimmte, denn am späten Abend konnten wir diesen ohne Probleme in der Hauptstadt einlösen. Auf dem Weg nach Phnom Penh hielten wir an einem großen Rastplatz / Tankstelle an. Als wir ausstiegen kamen direkt einige Kinder auf uns zu gerannt und hielten mir eine Tarantel unter die Nase. Ich musste mich stark beherrschen, um den Kleinen nicht noch kleiner zu machen.
In Phnom Penh kamen wir im am späten Nachmittag in unserem Hotel The Onra an, gingen dort erst mal in den wunderschönen Dach-Pool und genossen mit Sicht auf die Stadt, ein Bier.

Am frühen Abend fuhren wir mit dem Tuk-Tuk ins Zentrum an den Fluss, besuchten den Nachtmarkt Psah Toul Tom Pong (Russenmarkt), setzen uns später ans Ufer des Tonle Sap Flusses und genossen den Moment.

Als wir später nach dem Essen wieder in ein Tuk-Tuk stiegen, meinte der Fahrer, er wisse wo das Hotel ist, welches ich ihm aus dem Kopf her nannte. Aber die Hotelkarte, die ich mithatte nannte einen anderen Namen. Nach 2 Minuten Fahrt waren wir schon an dem von mir gemeinten Hotel, was aber nicht stimmte, er aber für die kurze Fahrt einen immens hohen Preis haben wollte. Nach langer Diskussion und dem Hinweis auf den Preis fuhr er uns schließlich zum richtigen Hotel. Unterwegs hat er ständig rumgemeckert, da er wohl nachgerechnet hat und nun der hohe Preis der Entfernung vom Hotel entsprach und er keinen großen Gewinn mehr machen konnte.

Einen Sundowner am Pool und Blick auf das nächtliche Phnom Penh beendet diesen langen Tag.

10. Tag - 01.12.23 - Phnom Penh - Chau Doc

Wieder ging es früh los, zuerst besichtigten wir den prächtigen Königspalast. In diesem Palast wohnt auch heute noch die kambodschanische Königsfamilie. Der Zutritt zu den Privaten Gemächern ist aber selbstverständlich gesperrt und einige Gebäude werden aktuell renoviert. Danach ging es zur Silber Pagode, dem Wat Phnom und dem Nationalmuseum. Zum Abschluss unseres Besuchs in Phnom Penh fuhren wir noch zum Psah Thmay, dem Zentralmarkt mit einem imposanten Gebäude aus der Kolonialzeit.

 Gegen Mittag war es nun Zeit wieder zum Fluss zu fahren und unser Schnellboot nach Chau Doc (Vietnam) zu besteigen.

Die Fahrt war anfangs unspektakulär, ja langweilig, man sah nichts durch die hohen Wellen. Später ging es dann, aber die Fahrt war trotzdem langweilig. Irgendwann mussten wir dann kurz vor der vietnamesischen Grenze aus dem Boot um uns an der Grenzkontrolle anzustellen und die Reisepässe abgeben. Diese gab es dann später auf der vietnamesischen Grenzkontrolle zurück.

Weiter ging es mit dem Boot und am späten Abend sind wir dann in Chau Doc angekommen. Nach ein paar Minuten mit dem Bus waren wir in unserem nächsten Hotel, dem Chau Pho Hotel. Dieses Mal gingen wir nach kurzer Hotelumrundung im Hotel selbst essen und danach ins Bett.

11. Tag - 02.12.23 - Chau Doc - Can Tho

Unsere Tempeltour am Morgen begannen wir mit der Tây An Cổ Tự Pagode und danach dem Bà Chúa Xứ Núi Sam Tempel am Fuße des Sam-Berges. Hier wurden komplett gegrillte Spanferkel vor den Altar gelegt, Mahlzeit. 

Zurück in der Stadt stiegen wir am Hafen in ein kleines Boot und machten eine kurze Flusskreuzfahrt zu den Bewohnern, die ihr ganzes Leben am und auf dem Wasser verbringen. Hier erfuhren wir einiges über die Fischzucht und besuchten dann noch ein muslimisches Cham-Dorf. 

Am späten Morgen fuhren wir schließlich weiter Richtung Can Tho. Unterwegs besuchten wir noch eine Krokodilfarm und aßen … Hühnchen 😉.

Angekommen im Dong Ha Hotel - Fortuneland in Can Tho, hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt. Gegen Abend fuhren wir in die Stadt und genossen das Leben am Song Can To Fluss. Die Hafenmeile wird gegen Abend zur Auto- und Moped- freien Zone, endlich mal nicht wegen hupender Mopeds zur Seite springen. Der Street Food-Markt war schon enorm und voll. Nach dem Abendessen sind wir mit einem E-Taxi (übergroßer Golf-Cart) zum Hotel zurückgefahren. Mit einem Blick auf die bunt beleuchtenden Brücken und Gebäude ging auch dieser Tag zu Ende.

12. Tag - 03.12.23 - Can Tho - Saigon

 Eigentlich wollten wir frühmorgens direkt zum Hafen, um per Boot den schwimmenden Markt von Cai Rang zu besuchen. Vorher mussten wir aber noch den in der Stadt gestarteten Marathon umfahren. Am Hafen angekommen, stiegen wir in ein Boot, legten Schwimmwesten an, ohne zuzuschnüren und schipperten los. Der Schwimmende Mark von Cai Rang sei wohl der größte und meistbesuchte Markt im Mekong-Delta. Von überall kommen die Händler und präsentieren ihre Waren, während sich die Käufer auf ihren kleinen Booten zwischen den großen Barken der Verkäufer tummeln. Doch bis zum Markt sollte es noch etwas dauern, denn auf dem Weg dorthin rief jemand von hinten „Feuer – Rauch“. Sofort drosselte der Käpten das Boot und rannte nach hinten zum Motor. Eine Ölleitung war wohl undicht und drückte das ÖL auf den heißen Motor, welches dann entflammte. Der zweite Bootsmann versuchte das Leck zu reparieren, während der Käpten mit gedrosselter Fahrt unser Boot wieder auf Kurs brachte. Irgendwann steuerten wir eine Boje an, machten dort fest und der Käpten half ebenfalls bei der Reparatur. Nach einem hektischen Telefonat versuchte der Käpten ein Ersatzboot zu organisieren. Ganz langsam fuhren wir nun zu einer Anlegestelle und stiegen in das Ersatzboot um. Mittlerweile hatte jeder Passagier auf dem Boot seine Schwimmweste fest zugeschnürt, sicher ist sicher.

Nachdem wir den Schwimmenden Mark einmal umrundet hatten, fuhren wir nun ohne Rauch und Feuer zurück nach Can Tho und weiter mit dem Bus Richtung Saigon.

Die vietnamesische Hauptstadt erreichten wir am Nachmittag. Unser Guide wollte uns unbedingt das Rathaus und Onkel Ho Chi Ming zeigen. Durch die Stadt zu Fuß kamen wir auch am Opernhaus vorbei, hier war gerade Fototermin für eine der unzähligen Miss World Wettbewerbe. Bei näherem Hinsehen viel es uns trotzdem schwer zu erkennen, ob schlecht geschminkt oder doch ... 🤷

Spät am Mittag erreichten wir unser Hotel, das Agnos Grand Hotel Saigon. Nach dem auspacken der Koffer, endlich mal zwei Übernachtungen, da konnten wir die Kleidung endlich mal sortieren, ging es in das Pool. Es lag direkt am Eingang an der Straße, sehr laut und die Abgase waren ok 😉.

Am Abend sind wir um den Block gelaufen haben aber nur überteuerte Restaurants gefunden, sodass wir zurück am Hotel uns wagten, die belebte Straße zu überqueren, um auf der anderen Seite in eine Suppenküche essen zu gehen.

Wir haben festgestellt, es funktioniert, man darf nur nicht stehen bleiben, so kann der Moped- oder Autofahrer einschätzen, wie er an dir vorbeifahren kann. Nur nicht stehen bleiben, das wäre fatal.

Vor dem Rückweg sind wir noch in einen kleinen Supermarkt, haben ein paar Bier geholt und uns später an den Pool gesetzt. So ging auch dieser Tag zu Ende.

13. Tag - 04.12.23 - Saigon

Wieder ging es früh los, Rush Hour, unglaublich viel Verkehr, Lärm, Abgase. Wir besuchten den chinesischen Thien Hau Tempel, die Ben-Thanh Markthalle und noch einen chinesischen Tempel. Danach wollte unser Guide mit uns in das Kriegsrestemuseum, was wir aber nicht wollten. Da er schon die Karten geholt hatte, haben wir uns kurz im Hof den Hubschrauber angeschaut, sind dann direkt auf dem Gelände in ein kleines Kaffee, um uns zu erfrischen.

Zum Essen gingen wir ins Rice Field, gegenüber dem imposanten Bitexco Financial Tower. Ich muss schon zugeben, so einen guten leckeren gebratenen Reis habe ich noch nie gegessen.

Auch der Palast der Wiedervereinigung durfte nicht fehlen, ein hässlicher Betonklotz. Als bauliche Wiedergutmachung fuhren wir nun zum Vinpearl Landmark 81 mit einer Höhe von 461 zählt es zu dem 17 höchsten Hochhäusern der Welt. Im 48 Stock genossen wir, bei Blick auf Saigon, ein Bier in der Cloud Lounge.

Zurück im Hotel und Poolbesuch, ging es gegen Abend zum Streetfood. Unser Guide sagte uns, dass es dort sehr wenige Toiletten gab, als vorher nochmal auf den Pott und später dann nur ein Bier. Die Streetfood Straße war wirklich sehr eng, ohne viele Touristen, hier speist der Vietnamese 😉. Obwohl eng, fahren hier die Mopeds durch, halten am Stand, bestellen etwas zum Mitnehmen und fahren weiter, also praktisch Drive-In.

Hier gab es ALLES zu essen, auch Schlangen, Frösche, Schnecken und Krabbeltiere mit mehr als 4 Beinen.

Zurück im Hotel musste erst mal mit Reisschnaps und Bier desinfiziert werden.

Nun hieß es schon wieder Koffer packen, unser letzter Tag der Rundreise kam näher.

14. Tag - 05.12.23 - Saigon - Cu Chi - Mui Ne

 Unsere letzte Station der Rundreise durch das wundervolle Vietnam sollten die Tunnelsysteme von Cu Chi sein. Bekannt als Rückzugsort und Versteck aus dem Vietnamkrieg, wurden sie aber schon in den 1930ern von den Bauern und Widerstandskämpfern gebaut. Sie erstrecken sich über mehrere Ebenen und haben eine Länge von bis zu 250 km. Sie wurden so eng und niedrig gebaut, dass sie von den amerikanischen Soldaten nicht benutzt werden konnten. Auch die Zugänge waren kunstvoll verborgen. Den Versuch, einen Teil des Tunnelsystems zu besuchen, haben wir uns erspart.

Zurück in Saigon ging es nun endlich zum relaxen nach Mui Ne. Auf der Fahrt wir fuhren wir an unzähligen Drachenfruchtplantagen vorbei, Richtung Süd-chinesischem Meer. Landschaftlich gefiel uns die Fahrt sehr. Nach 3 Stunden kamen wir im Pandanus Beach Resort an. Endlich die Koffer richtig auspacken und entlüften. Hier konnten wir für 5 Nächte die vergangene Rundreise erst einmal sacken lassen. Beim Willkommensempfang gab es Rot – und Weißwein und Käsehäppchen. Uns wurde mitgeteilt, dass wir über das Hoteleinige Ausflüge in die nähere Umgebung kostenlos buchen könnten.

Danach war erst einmal Pool angesagt und gegen Abend sind wir gegenüber dem Hotel sehr preiswert essen gegangen. Da in unserem Kühlschrank alles frei war, haben wir uns ein paar Getränke daraus genommen und genossen diese am Pool.

15. - 19. Tag - 06.-10.12.23 - Mui Ne 

Am folgenden Tag sind wir mit dem Hotelshuttle unweit von Mui Ne zu dem Fairy Stream gefahren. Davon hatte ich im Vorfeld gelesen und freute mich auf diesen Ausflug. Wir liefen etwa eine halbe Stunde in einem kleinen Bach durch eine Schlucht aus Rot-Braun-Gelben Felsen und Sand. Ein wundervolles Farbenspiel.

Auf der Rückfahrt hielten wir an zwei ATMs in Mui Ne an – der erste nahm aber meine Kreditkarte nicht an und der zweite war kaputt. Ok, dachten wir, dann eben Geld im Hotel wechseln.

Aber im Hotel hatten wir ebenfalls Schwierigkeiten unsere Euro zu wechseln. Bei einem von zwei 10-Euro Scheinen war ein kleiner Riss, dieser wollten sie an der Rezeption nicht tauschen, da angeblich die Bank diesen nicht akzeptieren würde. Aber wir mussten jeden noch so zerknitterten dreckigen Dong annehmen.

Mittags gönnten wir uns eine 60-Minuten Massage im Hotel, die sehr angenehm war.

Tags darauf sind wir nach Mui Ne zum Markt gefahren. Hier fanden wir endlich auch einen ATM, der auch funktionierte.

Am vorletzten Tag ging es früh morgens los zum Fischmarkt, direkt am Meer. Wer weiß, wie sehr ich Fisch und sein Geruch "liebe" kann sich vorstellen, was ich auf mich genommen habe. 😂

Dieses Mal fuhr eine Angestellte des Hotels mit und erklärte uns am Strand einiges über die Fangmethoden und Fische. Später führte sie uns durch das alte Mui Ne, mit den vielen Fischerhäusern.

Später im Hotel ging es wieder zur Massage und danach Pool.

Am letzten Abend fuhren wir zur Hotelmeile von Mui Ne und gingen lecker essen, ehe wir wieder vom Shuttle abgeholt wurden.

So endete auch unser Badeurlaub, als wir am 10.12. gegen Mittag abgeholt wurden und nach Saigon zurück gefahren sind. In Saigon standen wir über eine Std im Stau, es war wieder Rush Hour, obwohl es Sonntag war. Ein letztes Mal die Millionen Mopeds, Fahrräder und Autos hupend und rumwuselnd erleben.

Das Geld, welches wir durch die günstigen Kosten gespart hatten, ging fast wieder am Flughafen dahin, als wir uns dort etwas zu essen und trinken geholt hatten. 

 

Fazit: ein wunderschönes Land mit vielfältiger Kultur und durch das zentrale Bergland in Mittelvietnam um Danang auch in 3 Klimazonen geteilt. Im Norden war es bei unserer Tour oft bewölkt aber trocken und warm, in der Mitte hat es einen Tag durchgeregnet, war warm und im Süden war das beste Wetter, kaum Wolken und heiß. Aber überall war es sehr schwül. 
Hanoi gefiel uns besser als Saigon, die Altstadt ist enorm und wunderschön. 

Dem Weihnachtsterror mit Christbaum und Musik entkommt man nicht, ist schon komisch, wenn am Strand ein Schneemann auf Holz bemalt steht und auch morgens im Restaurant wird man mit Weihnachtsmusik verwöhnt.

Die meisten Vietnamesen sind klein und zierlich, welches wir daran merkten, dass in manchen Hotels die Toilettenschüsseln sehr niedrig angebracht waren. Auch beim Street Food sitzt man meist auf Kindergartenstühle, wer es da im Rücken oder den Knieen hat, bekommt Probleme beim Aufstehen.

Das Bier ist ok, in Deutschland gibt es schlimmere Sorten. Das Essen hatte ich mir würziger vorgestellt, da war ich wohl von Thailand verwöhnt, oder ich habe das falsche bestellt, kann auch sein.

Dennoch hat mich das Land dazu eingeladen, es wieder zu besuchen.

Cảm ơn đất nước xinh đẹp