Poros
Diese Insel entdeckte ich durch Zufall, als ich nach einem Urlaubsort suchte, der nicht zu sehr von Massentourismus eingenommen ist.
Bilder im Web von der Insel haben uns fasziniert, genau so hatten wir uns den perfekten Urlaubsort in Griechenland vorgestellt. Ein Blick auf die Karte mit vielen Tavernen am Hafen, kaum bis keine 4* Hotels, fast nur Pensionen, das alles gefiel uns sehr.
Der Flug wurde gebucht, dann die Pension Gigi Rooms und zum Schluss die Fähre, die ab Piräus startete. Am Ende fiel mir auf, dass es Komplikationen mit der Zeitleiste gab. Rückflug wäre 8:15 Uhr in Athen gewesen, die erste Fähre ab Poros ging aber erst um 8 Uhr, das wäre etwas knapp bei 1:15 Std. Fahrt gewesen ;-)
Also mussten wir den Rückflug umbuchen und auf 14 Uhr verlegen, was natürlich nicht kostenlos war.
Die nächste Frage kam dann auf, wie kommen wir vom Flughafen nach Piräus? Die Taxiangebote lagen bei 50 €, was wir natürlich nicht zu zahlen bereit waren. Durch meine Aktivität im Reiseforum bekam ich den Tipp von Petra, den Bus X96 vom Flughafen nach Piräus zu nutzen. Ok, alles klar, nun war alles in trockenen Tüchern, meine Zeitleiste stimmte. Von der Ankunft in Athen bis zur Fährabfahrt hatten wir 4 Stunden Zeit, das passte bei 1,5 Std., die der Bus bis zum Hafen brauchte.
Am 8.10. landeten wir in Athen, es nieselte. Direkt vor dem Ausgang fanden wir die Haltestelle des X96, wo wir uns an einem Kartenhäuschen 2 Tickets bis nach Piräus für je 5,50 € kauften.
Nach 32 Stationen und 1,5 Stunden erreichten wir das Hafenterminal für die Fähren. Im Hafen gingen wir zur Verkaufsstelle von Blue Star Ferries und holten uns unsere reservierten Tickets ab.
Unsere Fähre „Flyingcat5“ fuhr bei strömenden Regen pünktlich los und um 19:15 Uhr erreichten wir endlich Poros. Unsere Pension lag nicht weit vom Hafen, sodass wir nach 10 Minuten zu Fuß dort ankamen.
Nach dem unkonventionellen Check-In gingen wir erst mal an den Kühlschrank, denn in Athen bekam ich noch eine Email von Amalia von der Pension, dass sie im Kühlschrank eine kleine Überraschung für uns hätte.
Hach, die Überraschung war ihr geglückt, im Kühlschrank warteten schon eine kleine Flasche Ouzo (0,2l), zwei eiskalte Gläser und Eiswürfel auf uns. Let the vacation begin :-)
Unser Zimmer hatte eine traumhafte Lage mit einer Terrasse und einem zusätzlichen Balkon mit Blick auf den Hafen und die Hauptinsel. Poros besteht aus zwei Teilen, die nebeneinander liegen. Während sich das beschauliche Inselleben auf Poros-Stadt auf den kleinen Inselteil Sferia konzentriert, bietet der größere Inselteil Kalavria eine erstaunliche Natur.
Unsere Tage ließen wir ruhig angehen und passten uns dem Inselmotto „siga siga“ also „immer mit der Ruhe“, an. Wir schlenderten zur Hafenpromenade und frühstückten in aller Ruhe mit Blick auf die vielen Yachten und Segelboote. Danach erkundeten wir die Insel entlang der Hafenpromenade, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung, dieser maritime Flair hat uns sehr fasziniert.
Mit einem Wassertaxi fuhren wir zum Festland (Peloponnes), welches nicht weit weg war. Die gegenüberliegende Stadt hieß Galatas. Viele sagen, dass das schönste an Galatas der Blick auf Poros sei, was auch stimmte.
Poros Stadt ist sehr verwinkelt und besteht fast nur aus Treppen und super engen Gassen, meist für Autos ungeeignet. Sehr schön, dass hier alles in weis/blau gehalten wird, so wie man sich Griechenland vorstellt.
Sehenswert ist der Glockenturm, wenn man die vielen Treppen mal hinter sich gelassen hat. Hier hat man einen tollen Blick auf die Insel, das Festland und den Hafen.
Die Abende am Hafen haben auch etwas Besonderes, wenn die vielen Yachten und Boote beleuchtet sind. In den Tavernen und Bars treffen sich dann die Besitzer und fachsimpeln über Gott und die Welt. Dementsprechend sind dann aber auch die Preise in den Bars.
Wir hatten festgestellt, dass die Tavernen in zweiter oder dritter Reihe, also nicht direkt am Hafen, viele gemütlicher und auch familiärer ja sogar romantischer waren. Hier kochte noch die Mama und das schmeckte einfach phänomenal.
Eine Woche griechisch zu essen war ein Genuss, nicht zu vergleichen, als wenn man hier in D zum Griechen geht, vielleicht liegt es aber auch am Umfeld, der Urlaubsstimmung.
Eigentlich wollten wir noch zum Poseidon-Tempel, zum Kloster und zur Russian Bay mit dem Quad, aber die letzten 2,5 Tage schüttete es auf Poros in Strömen. Es blieb uns kaum etwas übrig, als diverse Tavernen zu besuchen und zu testen.
Fazit: Auch wenn wir ansonsten wenig unternommen haben, genossen wir unsere 9 Tage auf Poros, wir konnten abschalten und uns einfach nur treiben lassen … siga siga
Αντίο Πόρο, ήταν όμορφα