Auf ein weiteres Mal nach Bali, dieses Jahr kam aber auch mein Sohn Cedric mit. Da wir nun wissen, wie es auf Bali "funktioniert", habe ich alles selbst organisiert, von Flügen über drei verschiedene Hotels bis zum Transport. Alles in allem war die Reise schon über ein halbes Jahr vorher fertig gebucht. Zum ersten Mal flogen wir mit einem A380 der Singapur Airlines mit Zwischenstopp in Singapur nach Bali. Das ist zeitlich schneller, als die letzten zwei Mal mit der China Airways über Taiwan.

 

Anflug auf Singapur mit 1,5 Std Transferzeit. Optimal. Fotos von Cedric mit dem Smartphone

In Sanur angekommen, sind wir erst einmal zum ATM, haben Indonesische Rupie geholt und da stürmten natürlich alle Taxifahrer bzw Agenturen auf uns und wollten uns zum besten Preis ins Hotel fahren. Da ich den ungefähren Preis zum Hotel wusste und der "beste Preis" weit über dem dreifachen lag, sind wir zum offiziellen Taxistand in der Ankunftshalle und haben eine günstige Fahrt in unser erstes Hotel in Sanur, ins Puri Kelapa Garden Cottage organisiert.

 

Unser Hotel Puri Kelapa Cottage lag nicht direkt am Strand, aber war wunderschön gelegen und hatte einen wunderschönen großen Pool und ein tolles Restaurant. Zum Strand waren es nur 5 Minuten zu laufen. Die Zimmer waren sehr groß und sehr sauber. Cedric war sehr stolz, sein eigenes Zimmer in diesem und den anderen Hotels zu haben.

Abends sind wir meist an den Strand und haben uns dort eine der vielen Restaurants ausgesucht. Ein Abendessen mit Blick auf das Meer ist unbeschreiblich.

Da Cedric das erste Mal auf Bali war, organisierten wir einen kleinen Ausflug nach Tanah Lot dem Meerestempel und den Affenwald in Ubud, gefahren hat uns ein Fahrer des Hotels.

Nach 5 Tagen war es Zeit, das Hotel zu wechseln. Mit dem Fahrer des Hotels machten wir aus, dass er uns am Ende des Urlaubs von Candidasa wieder zurück nach Denpasar zum Flughafen fahren würde, da er sowieso in der Nähe von Candidasa wohne, aber dazu am Ende dieses Berichts mehr.

Unser Freund Wayan, den wir schon seit unserer ersten Balireise kennengelernt hatten, holte uns im Hotel ab und mit ihm fuhren wir dann nach Lovina, zu unserem nächsten Hotel. Unterwegs fragte er uns, ob wir Lust auf einen Kaffee hätten und ob wir schon einmal Kopi Luwak Kaffee getrunken hätten? Kopi Luwak ist eine Schleichkatze, die die Kaffeefrüchte frisst und diese dann wieder ausscheidet. Durch die Verdauung im Magen sollen diese dann sehr aromatisch schmecken. Nun ja, dann mal los, wer kann denn schon sagen, er hat diesen Kaffee schon einmal probiert? Ich finde, er schmeckt sehr aromatisch, sehr stark, etwas säuerlich. Wayan meinte nur, das wäre Katzenscheiße-Kaffee :-) ... aber Hauptsache, er hat seine Provision dafür an der Plantage bekommen ;-)

In Lovina angekommen, sind wir in unser Hotel "Lovina Beach Hotel" gefahren. Ein typisches Durchgangshotel für Gäste wie wir, die hier nur 1-2 Tage bleiben, um am frühen Morgen eine Delfintour zu unternehmen. Die Zimmer und Bäder waren schon sehr abgewohnt, gut, dass wir nur 2 Nächte hier blieben.

Am ersten Tag holte uns Wayan ab und wir fuhren zu den heißen Quellen von Banjar, die in unmittelbarer Nähe von Lovina liegen. Ein kleines Bad in den warmen Quellen tat gut ...

Sicherheit auf Gehwegen sieht anders aus :-)

Am zweiten Morgen um 5 Uhr sollte dann unsere von Wayan organisierte Delfintour stattfinden. Da wir zur Zeit der Fußball EM auf Bali weilten, fand das Halbfinale unsere Mannschaft genau in dieser Nacht statt. Da Bali eine Zeitunterscheid von 7 Std. hat, starte das Spiel also um 3 Uhr in der Nacht. Wir stellten unseren Wecker auf 2:30 Uhr und sind dann in eine nah gelegene Kneipe gelaufen, in der das Spiel gezeigt wurde. Die Kneipe war gut besucht und unter Deutschen und Franzosen gleich aufgeteilt. Jedoch waren die meisten Balinesen auf der deutschen Seite ... was uns aber nicht half ... auf das Endergebnis gehe ich hier nicht ein. :-(

Besonders ein Balinese fiel mir auf, der heute ein deutsche T-Shirt an und eine deutsche Fahne um den Hals. Bei der Nationalhymne stand er auf und hob seine rechten Arm zum Nazi-Gruß. Etwas verwundert überlegt ich mir zu reagieren, aber ich war mir bewusst, dass ich in einem fremden Land als Gast bin und ich Bräuche und Sitten zu akzeptieren hätte. Doch dieser Gruß geht gegen meine Meinung und gegen mein Land, also sprach ich ihn darauf an, dass der Nazi-Gruß in Deutschland nicht erlaubt bzw. geduldet sei. Daraufhin sah er mich an und meinte nur: Fuck off. Nun gut, auf eine weitere Diskussion lies ich mich nicht ein und konzentrierte mich auf das Spiel. Nach de unrühmlichen Ausgang des Spiels liefen wir mit Wayan zum Strand, an dem schon der Kapitän des kleinen Auslegerbootes wartete. Im Gegensatz zu 2009, unserer ersten Delfintour (mit dem gleichen Boot) waren dieses Mal nur kleine Boote auf dem Meer. Wir erlebten einen herrlichen atemberaubenden Sonnenaufgang auf dem Meer. Dieses Mal mussten wir auch länger suchen, bis wir eine große Delfinschule sichteten. Es wird viel diskutiert, ob dies den Delfinen schadet, wenn die Boote zu nah an die Tiere kommen? Ich denke nicht, denn sie leben frei und können bei Missfallen einfach abtauchen und verschwinden.

Nach der Delfintour und einem Frühstück holte uns Wayan ab und wir fuhren weiter nach Candidasa zu unserem letzten Hotel, in das "Ganesh Lodge". Welch ein traumhaftes kleines Hotel mit nur 10 Zimmer, die alle individuell eingerichtet sind. Hier konnte man sich in aller Ruhe einfach fallen lassen. E war nie laut, keine Hektik, einfach wunderschön. Die Küche ist durch seine Besitzerin Catrin, die aus Frankreich kommt, auch sehr französisch angehaucht.

Am Strand von Candidasa und der Seerosenteich

Von Candidasa aus machten wir noch eine Ausflug nach Klungkung, eigentlich heißt die Provinzhauptstadt seit 1992 Semarapura, aber genannt wird sie immer noch Klungkung. Hier besuchten wir unter anderem das alte Gerichtsgebäude, wo an den Decken und Wänden viele Gerichtsurteile bildlich dargestellt wurden. Bevor wir aber in Klungkung ankamen, mussten wir anhalten, denn eine Krematoriumszeremonie (Ngaben) brachte den Verkehr zum erliegen. Durch einen nützlich Hinweis in meinem Reiseforum ist dies eine Zeremonie der Kaste der Sudra, einer der untersten Schichten auf Bali. Zu sehen am Fisch.

Auf dem Heimweg sind wir noch in ein Restaurant gefahren, die sich auf Spanferkel spezialisiert haben. Spanferkel ist auf Bali ein traditionelles Essen, einfach nur lecker. Kurz vor Candidasa dann noch in eine kleine Arakfabrik. Arak ist ein Palmweinschnaps, nicht zu verwechseln mit dem aus Sri Lanka, der ehe wie Whisky schmeckt.

Hier noch eine Galerie von Bildern, die Cedric von seinem Essen gemacht hat

Die Zeit war gekommen, uns von Bali zu verabschieden. Nun komme ich noch einmal auf unseren ersten Fahren aus dem Sanur Hotel zurück. Ich machte mit ihm aus, dass ich ihm eine Email aus Candidasa schreibe, um Uhrzeit usw. auszumachen. Wayan fragte mich in Candidasa, wie wir zum Flughafen kommen? Ich sagte ihm, dass wir einen Fahrer hätten, der uns abholt. Wayan meinte, der Preis sei zu hoch und er würde uns zu einem günstigeren Preis fahren. Also mailte ich den anderen Fahrer 2 Tage vor Abflug an und cancelte unsere Abmachung. Und was passiere in Candidasa am Tag der Abholung? Es standen 2 Fahrer vor unserem Hotel. Auf Nachfrage nach meiner Email verneinte der andere Fahre, sie jemals erhalten zu haben. Ich zeigte ihm über mein IPad die gesendete Mail und darauf hin fuhr er ohne uns Richtung Sanur zurück. Im Morgengrauen fuhren wir dann mit Wayan zum Flughafen und verabschiedeten uns herzlich von ihm mit dem Versprechen, bald wieder zurück zu kehren.

 

Müde von der Fahrt, der Gunung Agung: der höchste Vulkan auf Bali und Anflug auf Frankfurt