Seit meiner Kindheit hat sich der Name Bali tief in meinem Bewußtsein verankert, aber es war damals einfach nur ein schönes Wort für eine Insel die sehr weit, sehr geheimnisvoll weit weg von mir war. Als ich dann einen Artikel gelesen hatte, dass Mick Jagger auf Bali geheiratet hatte und dazu die Bilder gesehen hatte, war es um mich geschehen. Aber erst 2009 konnte ich mir diesen Wunsch mit meiner Frau erfüllen. 


Nach einem angenehmen Flug mit der China Airlines und einem 2,5 Std Zwischenstopp in Taiwan landet wir nach insgesammt 19 Std in Denpasar. Da zu diesem Zeitpunkt auch 2 Maschinen aus Australien landeten, war die Einreise erst einmal stressig. Hunderte Menschen drängten sich vor dem Zollbereich um ihr Visaformular auszufüllen und auch ihr "Besuchergeld" in Dollar zu bezahlen. Nach ca. 1 Std haben wir endlich den Zollbereich hinter uns gelassen und durften nun unsere Koffer vom Band nehmen. Aus dem Flughafen raus und schon wurden wir von einem Fahrer zu unserem Hotel Maharta Beach Resort in Legian gebracht. Dort erholten wir uns erstmal 2 Tage vom Jetleg :-)


Schon von Zuhause aus haben wir uns nach einer Möglichkeit erkundigt, dort eine kleine Rundreise zu machen. Wir fanden über eine Homepage http://www.bali-erfahren.de Cécile und Wayan, die tolle kleine Rundreisen anboten. Per Email-Kontakt haben wir uns für eine 3-Tagestour entschieden. Übernachten wollten wir in einem kleinen Hotel in Ubud "The White House" und einem kleinen in Lovina. ... Nachdem wir uns vom Jetleg also erholt hatten, wurden wir von den beiden an unserem Hotel in Legian abgeholt. Unterwegs sind wir erst einmal zu einem Kecaktanz gefahren. An den Klang der Instrumente muss man sich aber erst einam gewöhnen, denn für viele klingt es disharmonisch.

Nach dem Tanz sind wir direkt nach Ubud ins Hotel gefahren. Danach ging es direkt per pedes zum Affenwald. Dort gibt es ja sehr viel zu sehen und zu bestaunen, zum Glück waren wir in keiner Gruppe sondern nur mit Cecile unterweg, sodass ich auf keinen Zwang zum weitergehen gezwungen war und vieles fotografieren konnte, was mich interessierte. Das galt eigentlich für die ganze Reise mit den beiden.

 Nach dem Affenwald machten wir einen ausgiebigen Stadtbummel, meine Frau kaufte sich einen Sarong. Mitten im Zentrum Ubuds befindet sich ein alter Palast , die ehemalige Residenz des Rajas ( König) von Ubud. Ein heiliger Kris und die Maske des Affengenerals Hanuman werden hier verwahrt. Die Nachkommen des Rajas leben heute in einem kleinen Privattrakt, der Rest wird als Hotel genutzt bzw. ist zur Besichtigung frei gegeben.

Nach einem leckeren balinesischen Abendessen gingen wir müde zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Seetempel im Bratan See in Bedugul. Während der weiterfahrt nach Lovina besuchten wir noch einen Wasserfall, den wir aber nur zu Fuß nach ca. 1 km durch den Urwald erreichten. Auf dem gleichen Weg besuchten wir noch die Heissen Quellen von Banjar. 

Endlich in Lovina angekommen, im Hotel eingecheckt gings zum Stadtbummel und an den Strand. Vorher fragte uns Wayan noch, ob wir an einer Delfintour am nächsten Morgen interessiert wären. Klar doch ... was für eine Frage ;-) ... Nachdem wir einen guten Preis bei einem Fischer am Hafen ausgehandelt hatten, wußten wir auch, dass wir um 4:30 Uhr am Hotel auf der Matte stehen sollten.  Was solls. Vorher aber wollten wir uns noch am Stand den berühmten Sonnenuntergang anschauen. Zum Glück hatten wir am Strandrestaurant noch einen guten Platz ergattert. So konnte ich meine Kamera auf einen Tisch platzieren und wackelfreie Fotos knipsen. Am Stand versammelten sich immer mehr Menschen, es wurde Musik gespielt und getanzt. Wow, ist das eine schöne Erinnerung.

Danach ging es ins Hotel zurück, es war ja eine kurze Nacht für uns. Punkt 4:30 sind wir dann von dem Fischer abgehlt worden. MIt dem Mofa ... und um 5:00 ging es dann raus aufs Meer. Wir fuhren mir einem Einbaum mit Ausleger und waren mit dem Fischer alleine auf dem Boot. Mehr hätten da sowieso keinen Platz gefunden. Der Fischer erzählte uns, dass man so früh fahren muss, weil die Delfine dann auf Jagd auf seien. Weit draußen auf dem Meer haben wir dann kurz nach Sonnenaufgang endlich unsere ersten Delfine gesehen. Kaum waren sie sichtbar, waren sie schon wieder weg, kaum Zeit zum fotografieren, bzw die Kamere scharf zu stellen. Nach einer Weile gesellten sich weitere Boote zu uns und die Jagd begann. dieser Morgen bleibt für uns unvergesslich.

Nach dem Frühstück ging die Fahrt weiter. Nach einem weiteren Tempelbesuch ging es dann nach Tirtagangga, dem königlichen Wasserpalast. Nach einem kleinen Mittagessen ging es weiter nach Klungkung, dem alten Gerichtsgebäude und Palast.

Gegen Abend erreichten wir dann wieder Legian und mussten erst einmal diese vielen Eindrücke unserer kleinen Rundreise verdauen. 

Nach 2 Tagen entspannen im Hotel bot sich ein Mitarbeiter an, uns nach Tana Lot und an die Südwestspitze der Insel zu fahren. Nach dem wir das wunderschöne Tanah Lot besichtigt hatten, machten wir noch einen kurzen Fotostop an einem Reisfeld. Beim aussteigen aus dem Van verdrehte ich mich und ich merkte, dass etwas an meinen Lendenwirbeln zwickte. Mit Mühe schaffte ich es ins Auto und wir fuhren erst einmal weiter. An der Südspitze angekommen, versuchte ich noch, den Strand, der über einen steilen Weg nach unten führte zu erreichen, doch auf halben Weg musste ich aufgeben und unter starken Schmerzen wieder den Berg zum Auto hinauf laufen. damit war unsere Tagsausflug beendet.

Die nächsten 4 Tage lag ich nur noch im Bett und bin nur ab und zu zum Essen ins Hotel-Restaurant gewankt, meist aber musste meine Frau mir das Essen auf´s Zimmer bringen. Nach den unendlichen 4 Tagen im Hotel ging es dann wieder Richtung Heimat. Die Flüge von Bali nach Taiwan und von dort nach Frankfurt waren eine Qual für mich, denn ich konnte mich kaum bewegen und dann auch noch zum einen in Taiwan der für mich lange Weg von einem Gate zum nächsten und in Frankfurt der ewig lange Weg zum Ausgang ... dies alles konnte ich nur mit Mühe bewältigen.

 

Wie sich später herrausstellte, hatte ich einen weiteren Bandscheibenvorfall (ein Knochenteilchen hattes sich gelöst) nach dem Frühjahr 2009, der auch nur durch eine OP zu beheben war.

 

 

 P.S. wer einen Schreibfehler findet, darf ihn behalten