Auf der Suche nach einer etwas anderen Insel, wie immer nur Kreta, Korfu oder Rhodos, sind wir auf Zakynthos gekommen. Nach Vergleichen verschiedener Flugpreise und separatem Hotel sind wir letztendlich auf bei einem Pauschalangebot von XTUI gelandet, welches als Frühbucherangebot günstiger war. Kurz vor Abflug haben wir festgestellt, dass es sogar ein  All Inklusive-Hotel in Tsilivi ist ... welch fataler Fehler ;-)

Am 13.5. sind wir von Freunden nachts um 3 Uhr nach Frankfurt zum Flughafen gefahren worden, der Flug startete um 5:45 Uhr und um 9:40 Uhr landeten wir schon auf der kleinen Insel. Sie ist die drittgrößte (nach Kefalonia & Korfu) und die südlichste der größeren ionischen Inseln.

Der kleine Flughafen ist sehr überschaubar und hat auch nur 2 Gepäckbänder. Am Ausgang wurden wir von der Reiseleitung begrüßt, ein Kuvert mit Infos in die Hand gedrückt (Hinweise der Reiseleitung: bei Problemen rund um die Uhr zu erreichen 24/7 ... aha) und einem Midi-Bus zugewiesen, welcher auch direkt losfuhr, als die restlichen Gäste an Bord waren. Vom Flughafen in Zakynthos-Stadt ging es direkt nach Tsilivi, unserem Urlaubsort, welches nicht weit entfernt lag.

Am Hotel Planos Beach angekommen, ging es wie üblich zur Rezeption um uns anzumelden. Auf die Frage nach einem Voucher entgegnete ich, dass wir XTUI online gebucht hätten, also keinen hätten. Ein Blick ins System am PC bestätigte meine Aussage und wir bekamen unser Zimmer mit Meerblick.

Nachdem wir ausgepackt hatten, sind wir wieder an die Rezeption um mal nach dem Info-Ordner von TUI zu schauen, denn bei Pauschalreise gibt es ja immer eine Begrüßung der Reiseleitung im Hotel und weitere Infos wie Ausflugsangebote usw. Diesen TUI-Ordner fanden wir aber nicht, es gab nur einige dieser Ordner von englischen Reiseagenturen ... man beachte dies für später ;-)

Auf meine Frage an der Rezeption, wo dieser denn sei, hieß es, dass TUI in diesem Hotel keinen Reiseleiter hat und nur ein paar Zimmer gebucht hätte. OK, also wieder ins Zimmer und im Begrüßungsbrief nach einer Info suchen. Keine Info gefunden, nur eine Telefonnummer in Deutschland ... super Service ;-)

Also rief ich mit meinem Mobiltelefon in D an, es war Sonntag, aber wir hatten ja den 24/7-Service ... denkste. Ich habe niemanden erreicht, also schrieb ich eine Email, wir haben ja den 24/7-Service  ... denkste.

Naja, lustig war das nicht und wir wollten uns die Laune auch nicht verderben lassen. Erst einmal einen Ouzo an der Bar trinken. Danach das Mittagessen im schönen Restaurant über der Rezeption suchen, welches mir bei der Buchung gut gefallen hatte. Aber ist nicht ... das hatte zu und wir mussten ins 100 m entfernte Schwesterhotel in den KELLER essen gehen. Das schöne offene Restaurant war wohl noch geschlossen, da wohl noch Vorsaison war. Dementsprechend kurz hielten wir uns da auf, wenn wir mal das AI-Angebot nutzen wollten. Doch oft sind wir lieber in die kleinen Tavernen in Tsilivi  zum Essen gelaufen, wer will denn schon in einem Keller mit kleinen Fenstern essen gehen?

Montagmittag habe ich endlich den Service in Deutschland erreicht, die mir dann sagte, dass unser Hotel kein TUI-Hotel sei und wir wegen der Begrüßung durch die Reiseleitung in eines dieser Hotels müssten. Auf meine Frage, wo denn eines sei, sagte sie mir, dass das nächste gut 2 km weit entfernt sei ... na super.

Tags drauf sind wir dann am Strand entlang zum Caravelle Sensimar mit geschätzten super duber 100 Sternen gelaufen. Welch ein Graus, ein Betonbunker mit 98 Pools und und und, nichts für uns.

 

Unseren ersten Ausflug über die Insel machten wir am Mittwoch. Zuerst besuchten wir das Kloster Anafonitria, dann ging es weiter zum Nördlichen Hafen Agios Nikolaos, von dort aus bestiegen wir ein kleines Boot um die Blauen Höhlen vom Wasser aus zu besichtigen. Zurück ging es dann weiter zu einer Olivenöl-Fabrik, dann zum Mittagessen in einer Taverne und zum Abschluss noch eine kleine Stadtführung in der Hauptstadt. 

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Entspannung am Pool und der Erkenntnis, dass ein AI-Hotel doch ganz lustig sein kann, wenn man die einzigen Deutsche im Hotel sind. Punkt 11 Uhr öffnete die Bar und die  Hotelgäste standen Schlange, um sich mit Alkohol zu versorgen. Familien mit Kleinkindern und Jugendlichen wurden im Laufe des Tages immer "lustiger", wobei die Kinder bzw. die Beaufsichtigung der Kinder uns schon Sorgen bereitete.

Im Laufe des Tages kam eine Truppe von 6 Engländern in den 20ern im Hotel an, welche die nächsten 4 Nächte zum Tage machen sollten. Tagsüber schlafen, am Abend aufstehen, "frühstücken", danach feiern gehen und um 3 Uhr nachts wieder im Hotel einlaufen. Das ist ja nicht schlimm, hätten sie nicht ihre Zimmer bei uns auf der Etage gehabt und sich während des Anziehens durch die offen stehenden Türen unterhalten. Eines Nachts bin ich um 23 Uhr vor unsere Tür, um mal den Jungs zu sagen, dass sie nicht alleine im Hotel seien. Ich schaute gegenüber in das offen stehende Zimmer und erblickte einen der Jungs mit blonder Perücke und in roten Strapsen. Der Blick, als er mich sah, war unbezahlbar. Ich denke, die waren auf Junggesellenabschied, jedenfalls waren sie 2 Tage später wieder weg.

 

Der nächste Ausflug führte uns dann in einem großen Bus mit der Fähre auf das Festland Peloponnes nach Olympia. Wir merkten direkt, dass wir uns in Peloponnes wohler fühlten, als auf Zakynthos.

Zuerst besuchten wir das Olympische Museum. An einem Model konnte man erkennen, wie das antike Olympia wohl früher einmal aussah. Die anschließende Führung in engl. Sprache durch die Ruinen war schon sehr beeindruckend. Ich dachte nicht, dass man noch so viel erkennen kann. Meist sieht man doch in TV-Berichten nur das Stadion mit der Laufbahn, an der sich irgendwelche Dödel im 100 m Start üben. Doch es gibt viel mehr zu sehen, wie die vielen Tempel und Gymnasien. Leider wurden diese, wie so oft im Mittelmeerraum, durch Erdbeben zerstört.

Nach der Führung durch Olympia gingen wir zum Mittagessen in eine nah gelegene Taverne zum Essen. Da wir danach noch etwas Zeit hatten, bis unser Bus abfuhr, gingen Inge und ich noch in eine kleine Taverne um eine kleine Flasche Ouzo zu trinken. Hier war es sehr gemütlich, der Ouzo wurde mit einem Kübel Eiswürfel und einer Flasche Wasser von der Bedienung gebracht und auch geöffnet.

Zurück auf der Fähre saßen wir oben und blickten auf das Meer. Ich sagte noch, dass es hier auch Delfine gibt und schon sahen wir 3 Delfine, die kurzzeitig die Fähre begleiteten.

Im Hotel wieder angekommen, ging es nach dem duschen in eine Taverne, um den schönen Tag ausklingen zu lassen.

Nach 2 Tagen des Ausspannens ging es nun zur nächsten Tour. Geführt in einem Reisebus in polnischer und englischer Sprache fuhren wir wieder in den nördlichen Hafen Agios Nicolaos um mit der Fähre nach Kefalonia überzusetzen. Kefalonia ist die größte der Ionischen Inseln und im Gegensatz zu Zakynthos doch sehr bergig. Wir begannen unsere Besichtigungen mit dem Besuch des Klosters Agiou Gerasimou. Gelegen am Fuße des Berges Ainos befindet sich das für die Kefalonier wichtigste und größte Kloster der Insel. Seit mehr als 400 Jahren wird in dieser Klosterkirche das Grab des Inselheiligen Gerasimou beherbergt.

Danach fuhren wir weiter und erreichten die Drogarati-Tropfsteinhöhle im Ort Sami. Sie ist die größte Höhle mit 900 m² auf Kefalonia und besticht durch ihre außerordentliche Akustik. Sogar Maria Callas gab hier schon einige Konzerte.

Unweit der Drogarati-Tropfsteinhöhle ging es dann zum Melisanni-See, einer Tropfsteinhöhle, dessen Decke eingestürzt ist und so durch das einstrahlen des Sonnenlichtes von oben zur Mittagszeit eine faszinierende Palette an Farben im Wasser mit sich bringt. Auf kleinen Booten kann man in dem See in eine weitere Tropfsteinhöhle fahren. Durch die Brechung des Lichts auf dem Wasser erscheint es, als dass die Boote darauf schweben.

Nun fuhren wir weiter nach Agia Evfimia in eine schön Taverne zum Mittagessen. Nach einer längeren Pause ging es dann quer über die Insel zur Inselhauptstadt Argostoli. Hier hatten wir genügend Zeit für eine Stadtbesichtigung bevor es dann wieder zur Fähre in Pesada ging. Das Wetter schlug um und der hohe Wellengang hielt einige Autofahrer davon ab, auf die Fähre zu fahren.

Zufrieden im Hotel zurück, ließen wir diesen schönen Tag bei einem Ouzo und Abendessen ausklingen.

Unser letzter Ausflug führte uns dann in den Süden von Zakynthos zum kleinen Hafen von Laganas. Hier ging es dann mit einem kleinen Ausflugsboot zu den Meerschildkröten. Mit viel Glück sahen wir unmittelbar vor unserem Boot eine stattliche Caretta Caretta. Es ist schon Beeindruckend, solch ein schönes Tier in freier Wildbahn, bzw. dem Meer von nahem zu sehen.

Danach fuhren wir weiter zu den zu den Keri-Höhlen, wo wir in der Nähe einen kleinen Badestop einlegten. Die Insel Zakynthos ist umsäumt von unzähligen Meereshöhlen, deren Besuch auch viel zur Touristik beitragen.

Nach der Abkühlung im Meer ging es dann wieder zurück. Auf der Rückfahrt gab es eine kleine Präsentation der Schildkrötenschutzorganisation Archelon. Im Hafen angekommen, wartete schon unser Bus, der uns dann wieder in Tsilivi absetzte.

Dieser halbtags Ausflug war schon etwas Besonderes durch die Sichtung der Caretta Caretta auf dem Meer.

Die restlichen Tage verbrachten wir wieder rund um das Hotel, viel relaxen und ab und zu eine neue Taverne in Tsilivi testen. Die Stadt ist schon recht groß und vor allem bei Engländern sehr beliebt. Die lange Hauptstraße ist umsäumt von etlichen Tavernen, örtlichen Reiseveranstaltern und Supermärkten.

Aber auch dieser Urlaub ging nach 2 Wochen zu Ende. Früh Morgens wurden wir pünktlich abgeholt und zu dem kleinen Flughafen gefahren.

Unser resumé, ob wir noch einmal nach Zakynthos kommen? Nein, dafür gibt es noch zu viel zu sehen in Griechenland.